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Das leidige Thema kennen vermutlich einige: Die beruflichen Fortbildungen und Seminare, die länger als einen Tag dauern.
Ich hatte sowas vor ein paar Jahren, und kann sagen, dass es mich sehr angestrengt hat. Und zwar nicht die Tagung an sich, und auch nicht die Vorstellungsrunde meinetwegen, sondern das sogenannte "Rahmenprogramm".
Ich hasse es, nach einem Seminartag hinterher an diesen Zwangsvergesellschaftungen teilzunehmen, wo alle sich austauschen und netzwerken sollen, gemeinsames Abendessen auswärts etc. Keine ruhige Minute für mich zu haben von morgens bis abends. Nach der ofiziellen Tagungszeit einfach "tschüss bis morgen" zu sagen war nicht drin. Da ging es dann erstmal in den Bus, dann zum Lokal, dann dauerte es ewig, bis alles vorbei war.
Ich wäre am liebsten alleine irgendwo hingegangen zum Essen, und hätte mich dann zeitig mit einem Buch ins Hotelzimmer zurückgezogen. Aber es wird natürlich erwartet, dass dort Gemeinschaft geheuchelt wird. Ich hatte zwar versucht, mich dem zu entziehen, (ich dachte es merkt schon keiner, wenn ich nicht dabei bin) wurde dann aber mit einem Telefonat daran erinnert, dass es nun los ginge. Offenbar haben die durchgezählt ;-)
Von der stundenlangen Anreise mit dem Auto mal abgesehen - für mich ist das nichts...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruß axle
Kommentare
Ja, ich kenn das gut, aus meinem "früheren (Berufs)Leben"...
Mit dem Unterschied, dass ich meist auch die Tagung an sich gehasst habe (jedenfalls, wenn es solche Strategieklausuren oder Gruppenfindungsbrimborien waren, sehr gemocht hingegen hab ich Messestandbetreuung oder Workshops bei meinen Kunden, sowas in die Richtung).
Ich hab mich abends beinhart ausgeklinkt, während der Rest kegeln, eisstockschießen und saufen war, war ich behaglich auf/in meinem Bett mit meinem Buch. Interessanterweise hat mir das nie jemand (offen) übelgenommen oder versucht, mich zu "zwingen". Nach dem Abendessen hab ich allen einen schönen und lustigen Abend gewünscht und bin aufs Zimmer marschiert. Die ganzen "ja man muss ja aber gemeiiiinsam...blabla" hab ich irgendwie, weiß nimmer wie, abwimmeln können.
Sicher, hätte ich über Key Account Manager hinaus noch "Karriere machen" wollen, hätte ich mich dreinfügen müssen - Entscheidungen werden ja nicht in Besprechungen getroffen, sondern beim socializing ;-)
OK, man muss noch unterscheiden, wer bei diesen Veranstaltungen anwesend ist. Sind es nur eigene Kollegen, oder kommen die Gäste aus unterschiedlichen Firmen. In meiner Branche sind ohnehin nur Männer anwesend und auf die übliche Sauferei hab ich keine Lust. Wenn man die Karriereleiter hochstolpern will (ich wollte nicht) ist natürlich networking angesagt. Kann ich aber nicht so gut. Trotzdem kenne ich die Leute die wichtig für mich sind.
Intromäßig spreche ich auch nur die an, die Substanz bringen und nicht wahllos alle.
Zum Glück sind solche Veranstaltungen selten bei mir geworden, ich würde allerdings sogenannte "Teambildungsmaßnahmen" mit Psychokram und Abenteuercamps mittlerweile ablehnen, ich brauche bei der Arbeit kein Familiengefühl, da ich sowieso meist allein arbeite und diese Ruhe auch brauche.
Gruß axle
nein, im Ernst, es gab auch mehr Mädels mit dabei aber auch die wollte ich dann lieber nicht um mich haben.
Am besten ging das echt mit meinen Kunden, die mochte ich menschlich total gern.
Ansonsten - Networking an sich, tagsüber oder auch nach einem Workshop bei einem Saft/Kaffee - das mochte ich schon, da bin ich auch "talentiert" - speziell, andere Leute zu deren Nutzen zusammenzubringen, nicht jetzt nur primär mich/meinen Arbeitgeber zu pushen. Ich kann Smalltalk, auch "seichten Businesstalk", wo man nicht zu sehr in firmeninterne Details driftet.
Aber echt, dieses "Über glühende Kohlen laufen", gemeinsam saunieren, "den Abend gemütlich ausklingen lassen" mit Kollegen - das ist nicht meins bäh...
"gemeinsam saunieren" ------Uuuuhh! Neee..
So nett kann kein Kollege sein...
Mir gehts auch so... ein halber Tag reicht schon - selbst dann, wenns ein spannendes Thema ist. Reizüberflutung *umfall*
Und hinterher dieses Gruppen-Rudeln mag ich auch nicht!
Eine Lösung hab ich noch nicht gefunden :-(
Außer - Mut zur Lücke :-(
Wenn alles so eng auf eng getaktet ist, wirds mir zuviel. Das merk ich schon bei mir im Alltag...
Ne lange Mittagspause wäre schon ein kleiner Lichtblick - aber da ist ja dann meist auch wieder Networking angesagt... *mitdemkopfaufdertischplatteaufknall*
Das ist mir auch bei dem ein oder anderen HSP-Treffen aufgefallen: Der Raum brechend voll, alles plappert durcheinander, eine wuselige Atmosphäre - hallo, bin ich hier richtig???
Ok, aber bei den HSP gibts ja auch die HSS, die den Kick brauchen...
Aber wieder zurück zum Thema ;-)
Ich befürchte mal, es gibt halt einige Menschen, die können nur in solchen Rudeln überleben. Die brauchen das.
Leider mangelt es häufig an Verständnis, dass es eben auch andere Menschen gibt... :-(
Trifft zwar nicht unbedingt den Titel dieses Threads, verhält sich da aber ähnlich mit der Zwangsvergesellschaftung: Betriebsausflüge.
Gibts bei uns im Großraumbüro 1x im Jahr mit meistens 30-40 Teilnehmern und geht dann 2 Tage (Freitag + Samstag) ... grässlich ... zumal diese zwei Tage von ganz vielen Teilnehmern als reine Sauftour angesehen werden. Ich empfinde das bei uns auch so als Pseudo-Friede-Freude-Eierkuchen-Veranstaltung, denn am Betriebsausflug wird seitens des Abteilungsleiters immer gelobt, dass wir ja alle ach so toll sind und zusammenhalten usw. ... dabei gibt es auch kaum Chancen Leute am Betriebsausflug anders oder überhaupt kennenzulernen, da dort ohnehin immer die übliche Grüppchenbildung stattfindet. Ich bin froh, dass ich da erst 1x teilnehmen MUSSTE, als 2015 meine Gruppe Organisator des Betriebsausflug sein durfte/musste und mein Chef deshalb darauf bestanden hat, dass wir alle mitfahren. xD
Zu Betriebsausflügen wurde ich gottlob bisher nicht genötigt, es liegt aber auch keine an derzeit.
auf Betriebsausflug war ich in ..hm... ca. 20? Berufsjahren... erst 2x mit, da hat es aber auch in keiner Firma bisher Druck gegeben (ein Glück....)
Sozialisieren am Abend einer ohnehin schon kräftezehrenden Veranstaltung fände ich jedoch auch mehr als anstrengend und hätte glaube urplötzlich Kopfschmerzen.
Nach solchen Verpflichtungen brauch ich aber ein paar Tage frei!
Früher war ich in der Hinsicht deutlich motivierter, aber mittlerweile mache ich von mir aus keine Fortbildungen mehr. Momentan bin ich arbeitsvertraglich verpflichtet, mindestens alle fünf Jahre an einer Fortbildung teilzunehmen. Das ist recht locker. Damit kann ich gut leben. ;-)
Ich habe seit drei Monaten einen neuen Job. Meine Kollegin (sie ist die Teamleitung) hat mir erzählt, dass der Geschäftsführer mal eine Fortbildung für alle Teamleitungen angeordnet hat. Er selbst hat auch daran teilgenommen. Diese Fortbildung fand woanders statt und war mit zwei Übernachtungen verbunden. Allerdings hat der Geschäftsführer den Teilnehmer/innen vorher nicht gesagt, wo es hingeht. Die sind mit dem Zug gefahren und irgendwann hieß es einfach: "An der nächsten Station steigen wir aus." Meine Kollegin hat mir erzählt, dass die Fortbildung an sich total super war, aber es rundherum noch ein "lustiges" Rahmenprogramm gab.
Sowas wäre mein absoluter Alptraum. Nicht zu wissen, wo es hingeht (und dann auch noch über mehrere Tage), ist für mich völliger Kontrollverlust, damit kann ich nicht umgehen. Da kann das Thema noch so interessant sein. Ich melde mich so gut wie nie krank (und wenn, dann bin ich auch tatsächlich krank), aber wenn ich zu sowas verdonnert werden würde, wäre ich ganz bestimmt auch mal "pseudo-krank".
Ihr merkt schon … Fortbildungen sind absolut mein Ding. ;-P
und Überraschungsszenarien sind der Super-GAU
und überhaupt lerne ich sehr gern etwas Neues, mach das auch regelmäßig - aber viel viel lieber für mich allein, das geht dann auch 3x so schnell als irgendwo auswärts und in Gruppen
du merkst @Herzbube - du bist mit Fortbildung-nicht-dein-Ding nicht allein ;-)
Seitdem hoffe ich, wenn mal wieder irgendwelche Schulungen oder Seminare anstehen, dass diese intern stattfinden und ich abends nach hause kann.
Ich war einmal in so einer Situation. Das dürfte schon ca. 15 Jahre her sein. Da musste ich im Rahmen meines Zivildienstes eine Woche lang zu einer Zivildienstschule und irgendwelche sinnlosen Seminare machen, die mir überhaupt nichts gebracht haben und für meine Tätigkeit völlig irrelevant waren. Eigentlich war das auch mit Übernachtung (in Mehrbettzimmern!!!), aber ich bin die ganze Woche lang jeden Morgen mit dem Auto die 60 km von meinem Wohnort dorthin und jeden Nachmittag auch wieder zurück nach Hause gefahren. Ich habe viel lieber die Kosten in Kauf genommen als dort zu übernachten. Seitdem war ich zum Glück nie wieder in so einer Situation.
Ich musste letztens an zwei Schulungen teilnehmen, die jeweils nur eine Stunde gedauert haben. Für meine Tätigkeit (sozialer Bereich) waren die Inhalte zwar nicht weiter relevant, aber es kann sein, dass ich mal an einem anderen Standort aushelfen muss, wo diese Tätigkeiten anfallen. Deshalb musste ich an den Schulungen teilnehmen.
Die erste Schulung war für mich gar kein Problem. Da mussten wir zwar auch praktische Übungen machen, aber zu zweit, und jedes Zweierteam saß an einem eigenen Tisch. Das fand alles parallel statt, d.h. alle Zweierteams waren zur gleichen Zeit tätig, so dass es in dem Sinne kein Publikum gab. Damit hatte ich überhaupt kein Problem und nach einer Stunde war es auch schon vorbei.
Am nächsten Tag war dann die nächste Schulung. Diesmal ging es mit den Übungen reihum, d.h. man war einzeln dran und alle anderen haben dabei zugesehen. Als die Übungen erklärt wurden und mir klar wurde, dass ich das gleich machen muss und alle dabei zusehen, wurde mir plötzlich warm, ich begann zu schwitzen und wäre am liebsten einfach nur weggelaufen. Dazu kam dann noch, dass ich durch diese Panik gedanklich überhaupt nicht mehr bei der Sache war, so dass ich von dem, was die Kursleiterin erklärt und vorgemacht hat, kaum noch etwas mitbekommen habe. Eine Kollegin, der das offenbar auch unangenehm war, hat dann gefragt, ob man die Übungen auch in kleiner Runde in einem anderen Raum machen kann, wo nicht alle zusehen, was dann auch möglich war. Ich habe die Chance genutzt und mich ihr sofort angeschlossen, eine weitere Kollegin ebenfalls. Wir sind dann zu dritt in einen anderen Raum gegangen. Das war für mich deutlich angenehmer, aber das blöde und beklemmende Gefühl ist trotzdem noch ein paar Stunden geblieben. Diese Schulung hat auch nur eine Stunde gedauert, aber diese eine Stunde kann mir endlos lang vor und ich wollte einfach nur weg.
Kennt Ihr sowas auch?
Der Vortrag lief tatsächlich sehr gut und die Zeit wurde spielend gefüllt. Und rückblickend stellte ich fest, dass mir Vorträge und Präsentationen scheinbar liegen. Allerdings ironischerweise nur dann, wenn ich sie so frei wie möglich halten kann. Die Probedurchgänge im Kollegium stressen mich allerdings umso mehr obwohl mir rein interlektuell bewusst ist, dass das Feedback der Kollegen nur dazu beitragen kann, einen besseren Vortrag abzuliefern.
Interessanterweise gab es nach meinem ersten Vortrag noch ein Konzert gefolgt von einer Party. Eigentlich ist letzteres zumindest micht so meins und dennoch war es sehr nett, weil sich eine Hand voll Menschen zusammen gefunden hat, die sich stundenlang unterhalten konnten. Da war dann auch der laute Club und die furchtbar schlechte Musik gar kein Problem mehr.
Es kommt denke ich darauf an, wie man sich auf soetwas einlässt. In meinem Fall hat es zu einem sehr netten Kontakt geführt, der dafür sorgt, dass ich zukünftige Veranstaltungen der Art gelassener nehmen kann. Und wenn im Vorfeld klar ist, dass wir beide an einer Veranstaltung teilnehmen, ist das tatsächlich etwas, worauf man sich freuen kann.