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Wie man mich (als Introvertierten) zum Reden bringt

Introvertierte reden nicht gern. Und wenn wir schon reden, dann nicht viel. Jedes Wort muss man uns aus der Nase ziehen. Das ist eines von vielen Vorurteilen gegenüber Introvertierten.

Natürlich ist diese weit verbreitete Meinung nicht völlig aus der Luft gegriffen. Es gibt schließlich viele Situationen, in denen wir wirklich nicht gern reden. Denken wir mal an Small Talk. Urgs! Ich möchte am liebsten erschöpft auf den Boden sinken, wenn ich nur an diese Abtastgespräche denke.

Auch in anderen Situationen weiß ich häufig nichts zu sagen, wenn ich keine Anknüpfungspunkte sehe. Dann scheint es, als spiele sich das Leben vieler Menschen in einer parallelen Welt ab. Solche Gespräche sind sehr auslaugend und oft dadurch gekennzeichnet, dass mein Redeanteil bei unter zehn Prozent liegt. Dann bin ich nach wenigen Minuten müde und suche einen Fluchtweg, weil sich in meinem Kopf längst ganz andere Gedanken auftun.

So entstehen Vorurteile. Aber wie es mit Vorurteilen nun einmal so ist: Sie sind eine grobe Vereinfachung der Realität.

Denn auch das ist der Introvertierte in mir: Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, Freunde zum Essen zu treffen und mich mit ihnen zu unterhalten. Je größer das Vertrauensverhältnis ist, desto länger und besser sind die Gespräche. Das laugt mich kein Stück aus.

Ich bin anspruchsvoll, wenn es darum geht, mich lange mit anderen zu unterhalten. Das kann man arrogant finden oder nicht. Aus meiner Sicht ist es keine bewusste Entscheidung.

Aber ich kann bewusst Situationen herbeiführen, in denen ich gerne und viel rede. Die folgenden Umstände machen es uns vergleichsweise leicht, sehr angenehme Gespräche zu führen.

1. Vertrauen

Am liebsten unterhalte ich mich mit Menschen, die ich bereits gut kenne. Das macht es nicht gerade leicht, neue Beziehungen aufzubauen – aber es hilft, um gute Gespräche zu führen. Je größer das Vertrauensverhältnis, desto mehr erzähle ich.

2. Gemeinsames Thema

Um mich gut zu unterhalten, brauche ich gemeinsame Themen mit meinem Gesprächspartner. Soweit, so klar. Es können aber nicht irgendwelche Themen sein. Ich muss mich gut darin auskennen, und das setzt eine gewisse Leidenschaft voraus. Du wirst mich – oder irgendeinen anderen Introvertierten – nie große Reden schwingen hören, wenn ich nicht im Stoff stehe. Ich kann nicht einfach so über irgendetwas erzählen. Und selbst wenn mich ein Thema interessiert, hilft es, wenn ich mir über konkrete Fragestellungen schon einmal Gedanken gemacht oder sie sogar aufgeschrieben habe.

3. Ehrlichkeit

Je offener und ehrlicher ein Gespräch ist, desto mehr gibt es mir und desto länger kann es dauern. Das kann einige Überwindung kosten, aber wenn beide Seiten offen miteinander umgehen, kann ein Gespräch gar nicht einschlafen. Ich hätte gerne noch mehr davon, muss mich aber selbst immer wieder dazu antreiben, offener zu sein.

4. Zweiergespräch

Die besten Gespräche gibt es zu zweit. Jede weitere Person nimmt dem Gespräch etwas mehr Tiefe. Zu dritt kann ich mich noch gut unterhalten. Zu viert wird es grenzwertig – ein wirklich offenes Gespräch ist es dann schon nicht mehr. Noch größere Runden lassen mich unwohl fühlen. Große Gruppen versuche ich zu vermeiden. Wenn es doch nicht anders geht, nehme ich nicht am großen Tischgespräch teil, sondern rede entweder mit ein oder zwei Leuten in meiner Nähe – oder gar nicht.
Gruppengespräche sind für mich zu schnell. Wir Introvertierten denken viel nach, bevor wir reden. Da wird das Thema schon gewechselt, bevor ich mir einen Standpunkt gebildet habe.

5. Zuhören

Ich brauche keinen großen Redeanteil. Für mich kann es auch ein gutes Gespräch sein, wenn ich nur 20 bis 30 Prozent der Zeit rede. Aber wenn ich rede, dann muss zugehört werden. Das erfordert manchmal Geduld. Es kann vorkommen, dass ich mir zehn Sekunden nehme, bevor ich antworte (und noch lieber würde ich mir in dieser Situation 20 Sekunden nehmen).

6. Echtes Interesse

Ein gutes Gespräch erfordert echtes Interesse, und zwar auf beiden Seiten. Ich brauche das Vertrauen, dass sich mein Gegenüber wirklich interessiert – sonst erzähle ich nichts. Das heißt beispielsweise, nicht nur oberflächliche Fragen zu stellen. Mit „Wie war der Urlaub?“ bin ich überfordert. Ich nehme die Frage wörtlich und beantworte sie mit „gut“. Mir ist natürlich bewusst, dass das nicht die gewünschte Antwort ist, aber ich kann ja auf eine kurze Frage hin nicht alles beantworten. Da fehlt mir die Struktur. Konkrete, interessierte Fragen helfen weiter. Manchmal bitte ich sogar gezielt darum, wenn ich mit einer allgemeinen Frage nichts anfangen kann.

Interesse zu zeigen, bedeutet auch, in Gedanken nicht ungeduldig an der eigenen Antwort zu feilen, während ich rede. Ich meine, dafür ein sensibles Gespür zu haben. Ich kann es nicht ausstehen. Manchmal bin ich selbst derjenige, der gedanklich an seiner Antwort arbeitet. Wenn ich mich dabei erwische, versuche ich mich wieder auf meinen Gesprächspartner zu konzentrieren und verwerfe die Antwort komplett.

Je mehr Interesse ich verspüre, desto mehr erzähle ich. Dafür brauche ich Zeit. Selbst mit geduldigen Leuten geht es manchmal noch zu schnell.

Wer hingegen wenig Interesse zeigt, wird auch für mich auf Dauer uninteressant.

7. Schweigen ist Gold

Dominante Extrovertierte neigen dazu, Stille zu vermeiden. Sie reden einfach immer weiter. Nicht nur im Zweiergespräch, sondern auch in Gruppen. Dabei reden sie sich gerne mal um Kopf und Kragen. Das spricht nicht für ein vertrauensvolles Gespräch. Um mich wohl zu fühlen, sollte man auch mal schweigen können.

8. Lernen

Bei allem was wir tun, fragen wir uns (oft unbewusst): „Was ist für mich drin?“ Daran glaube ich fest. Selbst die altruistischsten Taten haben einen Hintergedanken: Weniger Schuldgefühle oder Einsamkeit, mehr Zufriedenheit und Glücksgefühle.
So ist es auch mit einem guten Gespräch. Ich kann nur viel reden, wenn etwas für mich drin ist. Oft ist nicht klar, was es ist. Manchmal möchte ich nur mit jemandem Zeit verbringen – aber warum? Vielleicht möchte ich Bestätigung oder Anerkennung oder meinen Selbstwert steigern. Vielleicht erhalte ich aber durch ein ehrliches Gespräch auch eine neue Perspektive.

9. Klarer Kopf

Wenn meine Gedanken ganz woanders sind, gibt es kein gutes Gespräch. Das lässt sich manchmal nicht abstellen. Dann kann ich mit halbem Ohr zuhören, aber nichts beisteuern. In diesem Fall würde ich einem Gespräch aber ohnehin aus dem Weg gehen (wenn ich nicht gerade über das Problem sprechen möchte).

10. Ruhige Umgebung

Die Umgebung ist ganz entscheidend dafür, ob ich gesprächig bin oder nicht. Wenn ich mein eigenes Wort nicht verstehe, werde ich mich nicht unterhalten, sondern das Weite suchen. In Clubs weiß ich deshalb gar nichts mit mir anzufangen. Je ruhiger das Umfeld, desto besser. Treffe ich mich in einem Restaurant, ist der zu erwartende Geräuschpegel eines der wichtigsten Auswahlkriterien.

11. Hohes Energieniveau

Introvertierte ziehen ihre Energie von innen – das heißt, nicht durch andere Menschen. Die Gesellschaft vieler Leute lässt unser Energieniveau absinken. Einige Menschen finde ich so anstrengend, dass ich nach zehn Minuten platt bin. Bei anderen halte ich auch zehn Stunden durch.
Nach einem anstrengenden Tag unter vielen Menschen folgen nicht unbedingt die besten Gespräche. Vor einem potentiell interessanten Treffen gönne ich mir daher einige Stunden allein.

12. Ambivertiert oder introvertiert

Grundsätzlich kann ich mich sowohl mit Extrovertierten als auch mit Introvertierten gut unterhalten. Aus eigener Erfahrung würde ich jedoch sagen, dass ich mit sehr extrovertierten Menschen eher keine tiefen Gespräche zulasse. Ihnen fehlt die Geduld – und mir die Zeit, um aufzutauen und mich gewählt auszudrücken. Mit Ambivertierten und Introvertierten habe ich also die besseren Beziehungen.

Fazit: Wir haben etwas zu erzählen – unter Umständen

Das war’s auch schon. Sind diese zwölf Punkte erfüllt, können wir ein gutes Gespräch führen. Da sind dann schon mal bis zu acht Stunden drin. Je weniger dieser Punkte erfüllt sind, desto eher bestätige ich das Vorurteil, dass Introvertierte nicht gern reden.

Ich kommuniziere meine Vorlieben heute besser. Mein Umfeld kann sich so teilweise darauf einstellen. Das hilft in jedem Fall. Daher kann ich nur empfehlen, Freunde und Verwandte für das Thema zu sensibilisieren – es wird sich positiv auf Eure gemeinsamen Gespräche auswirken.

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Über den Autor

Mein Name ist Patrick und ich bin introvertiert. Oft habe ich mir gewünscht, extrovertiert zu sein, bis ich meine Veranlagung besser verstanden habe. Mehr über mich und mein Buch Kopfsache.

Comments

  1. Hallo Patrick,

    Dein Artikel war richtig, richtig gut. Ich bin jetzt schon 55 Jahre alt und halte Small Talk für reine Zeitverschwendung, da lese ich lieber, denn Bücher sprechen mit mir! Ich bin Berater und kann mich jeden Tag bei Gesprächen mit unseren Kunden über Fachthemen abarbeiten, dass reicht mir an Kommunikation völlig. Wir haben das Recht uns tolle Gesprächspartner auszusuchen, nur durch wirklich tiefgründige Gespräche lernt man dazu. Es ist so beruhigend, sich nicht ununterbrochen produzieren und der Masse folgen zu müssen. Eigentlich ist introvertiert sein ein Geschenk, wir vergeuden unsere Tage nicht mit sinnlosen Veranstaltungen und völlig oberflächlichen Beziehungen. Wir haben dafür ein Gespür und können deshalb mehr Spaß an den wirklich wichtigen Sachen im Leben haben!

    • Patrick says

      Hi Karin,

      na ja, wenn ich als Extrovertierter die „sinnlosen“ Veranstaltungen aber mag und ich Spaß daran habe, sind sie ja wiederum nicht mehr sinnlos sondern bereichernd. Es ist also immer eine Frage der Perspektive bzw. der individuellen Vorlieben.

  2. Hallo Patrick
    Vielen Dank für diesen Artikel und auch für alle anderen. Ich dachte schon mit mir stimmt was nicht, bis ich mich in deinen Texten wieder fand. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, dass meine Introvertiertheit auch Stärken beinhaltet, eher sah ich es als Behinderung. Als freischaffende Künstlerin kann ich zwar die meiste Zeit für mich sein, ab und zu muss ich aber vor fremden Menschen stehen und reden, was mir unglaublich schwer fällt. Immer das bedrohliche Blackout im Nacken, fühlt sich an wie Lampenfieber, finde plötzlich die richtigen Worte nicht mehr, vor allem wenn ich die Ungeduld der Zuhörer deutlich spüre. Im Gegensatz zu den meisten Künstlerkollegen und Kolleginnen verspüre ich nicht den Drang zur Profilierung, kann mich nicht in Szene setzen und mich selbst verkaufen (z.B. an Vernissagen, die sind mir ein Gräuel), was zur Folge hat, dass ich nicht besonders „erfolgreich“ bin, insofern Erfolg mit Geld zu messen ist. Dieser Artikel inspiriert mich dazu mich neu zu ordnen, meine Eigenschaften (vor allem die ungeliebten) neu zu bewerten, meine Bedürfnisse und Vorlieben klar zu erkennen.

    • Patrick says

      Hallo Erika,

      ich verstehe Dich gut. Als Introvertierter kann ich auch gut damit leben, nicht im Mittelpunkt zu stehen.
      Was Du beschreibst, fühlt sich aber vielleicht nicht nur wie Lampenfieber an, sondern ist auch Lampenfieber 😉 Das ist unabhängig von Intro- und Extroversion – hat also jeder.
      Nach einigem Feedback aus dem Forum und auch eigenen Erfahrungen glaube ich mittlerweile, dass auch Introvertierte gut präsentieren können. Wir machen es nur anders und bereiten uns auch anders vor.

  3. Hallo Patrick,

    ein schöner Artikel der die Sache auf den Punkt bringt. Ja. manchmal lässt sich Small Talk nicht verhindern und ich hasse es genau so, wie die meisten anderen Introvertierten. Es ist – denke ich – aber auch wichtig auch die Gegenseite zu sehen. Wie wirken wir auf Extravertierte? Sind wir eventuell von ihrer Meinung abhängig?
    Ich habe das Gefühl, viele Introvertierte nehmen dankend die Opferrolle an und rechtfertigen, dass sie eben so sind wie sie sind. Aber damit geben wir Kontrolle ab. Es wäre schön, Strategien zu haben, um wenigstens so zu tun, als würden wir Small Talk betreiben. Wir müssen es nicht mögen, wir müssen uns nur würdevoll über die Zeit retten. Und danach können wir die Akkus wieder aufladen.
    Viele Grüße
    Alexander

    • Patrick says

      Hi Alexander,

      ich weiß nicht, ob das eine Opferrolle ist (aber ja, in anderen Situationen nehmen viele sie gern an). Opferrolle klingt so, dass man kapituliert und einfach keine Leute mehr kennenlernt. Vielleicht geht’s aber auch ohne Small Talk – oder man arrangiert sich zumindest damit. Ich mag ihn nicht, glaube auch nicht, dass ich darin noch gut werde, aber ich kann mich damit arrangieren und das Beste daraus machen.

      • Hallo Alexander,

        es ist jetzt über ein Jahr seit deinem Beitrag vergangen, aber vielleicht schaust du doch noch vorbei. Ich bin ambivertiert und habe auch meine Probleme mit Smalltalk. Ich kann also sehr gut nachvollziehen, ich wollte die Opferrolle auch nicht so hinnehmen. Ich möchte dir und allen Anderen ein Buch empfehlen. Bei mir hat es Wunder gewirkt, ich konnte mich plötzlich ganz aus der Intro-Rolle befreien, Gespräche geben mir seitdem Energie. Wer es auch versuchen mag, das Buch heißt:
        Jason Treu – Social Wealth
        LG

  4. Mein Gott, du sprichst mir aus der Seele. Ich dachte immer: „Was stimmt nicht mit mir? Warum bin ich nicht, wie die anderen?“ Jetzt weiß ich es, ich bin einfach introvertiert und auch „anspruchsvoll“ bin. Der Blog hier öffnet mir gerade die Augen. Werde in nächster Zeit auch mal die anderen Beiträge lesen.

  5. Manuela says

    Hallo Patrick,
    ein schöner Artikel, dem ich als ebenfalls Introvertierte zu 99% zustimmen kann.

    Interessant finde ich Punkt 12. Mein Freundeskreis besteht ebenfalls zum größten Teil aus Introvertierten und pauschal stimme ich dir zu, dass ich im Allgemeinen bessere Gespräche mit Introvertierten habe. Aber man muss es im Einzelfall sehen. Ich hatte letztens ein sehr langes Telefonat mit einer Kollegin, die definitiv extrovertiert ist. Wir haben über 3 h sehr nett geredet und nach dem Gespräch dachte ich, dass es wirklich gut war und in weiten Teilen auch witziger, unterhaltender, als meine sonstigen Gespräche mit Introvertierten. Es kommt also immer auf den Einzelfall an. Pauschal stimme ich dir zu, dass ich oft mit dem oberflächlichen Geschwätz der Extros wenig anfangen kann.. Vielleicht macht es einfach die richtige Mischung, wobei es schon so ist, dass echte Freundschaften eher mit Introvertierten entstehen.

    Freue mich auf weitere Artikel von dir!

    Alles Gute
    Manuela

    • Patrick says

      Hi Manuela,

      gut unterhalten kann ich mich mit Extrovertierten auch. Und ja, vor allem kann es sehr unterhaltsam werden. Aber tendenziell sind die Gespräche weniger tief. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass mir mal jemand das Gegenteil beweisen wird 🙂

  6. Patrick says

    Hallöchen, Namensvetter 🙂

    wieder mal ein schöner Artikel zum lesen und, in meinem Fall, ein wenig zum Schmunzeln. Weil man sich selbst darin wiedererkennt. Ich finde die Stelle an der du die Clubs erwähnst sehr schön. „Ich weiß da nichts mit mir anzufangen“, beschreibt meine Empfindungen an solchen Orten sehr sehr gut. Mittlerweile ist mein Freundeskreis darauf geeicht. Mein bester Freund (Hochgradig Extrovertiert) kann sogar aus dem Stand anderen Leuten erklären warum ich nicht mit in Clubs zum „feiern gehen“ mitkomme. Ein schönes Gefühl wenn man so akzeptiert und die Entscheidung solche Orte zu meiden derart toleriert wird.

  7. Hallo Patrick
    Das ist sehr Interessant, da mein Freund auch Introvertiert ist es für mich manchmal nicht einfach zu verstehen was gerade abläuft.
    Ich möchte ihn besser verstehen aber das ist manchmal sehr schwierig, da er eben…nicht so über sich und seine Gefühle sprechen kann. Ich versuche immer einen Weg zu ihm zu finden…manchmal klappt es…aber es braucht nur ein kleines Wort das ihm nicht passt und schon ist das Gespräch ruhig.
    Ich bin nicht so Extrovertiert spreche nicht immer aber wenn ich mal in einem Restaurant sitze möchte ich auch gerne über die Welt und uns sprechen, das geht dann aber nicht, und wir essen still miteinander. Nicht so einfach..Er ist ein ganz lieber Mann und ich möchte ihn nicht missen…wie kann ich sein Herz öffnen?

    • Hallo Dodo,

      das kann ich dir leider nicht beantworten.
      Ich weiß auch nicht, ob es mit Introversion zu tun hat, wenn er sich bei einem falschen Wort verschließt. Das kenne ich zumindest von mir nicht.

      • Hallo Dodo
        Du fragst: wie kann ich sein Herz öffnen? … Introvertiertheit ist nicht gleichbedeutend mit „verschlossenes Herz“, man trägt sein Herz nur nicht auf der Zunge.

  8. Sebastian says

    Wirklich ein interessanter Blog!
    Was mich auch oft bremst, über mich zu erzählen (und das wäre ja wohl in Unterhaltungen nicht selten gefragt): Die Sorge, andere neidisch zu machen. Das ist tatsächlich eines meiner Probleme, weil ich in der Freizeit freischaffend arbeite und immer wieder tolle Projekte habe, die ich meinen Kollegen nicht unter die Nase reiben will.

  9. Gestern war mal wieder so eine Situation 😀

    extrovertierte Person: „Wie war Australien so?“
    Ich: „Superschön“
    unangenehme Pause
    extrovertierte Person: „Erzähl doch mal!“
    Ich: „Ähm, was genau willst du denn wissen?“
    extrovertierte Person: „Alles!“
    Ich(in Gedanken): Bitte erlöst mich von diesem Gespräch ._.

  10. Hallo Patrick, ich habe deinen Block vor 2 Tagen gefunden und muss sagen, superklasse.
    Ich habe bisher immer damit gekämpft mich slebst zu verstehen udn die DInge die mich von den anderen unterscheiden, teilweise hat das allein mich schon so beschäftigt dass ich einfach nicht mehr vorran kam, deinen Beiträgen habe ich entnommen dass es nicht immer gut ist sich zu viel gedanken über Dinge zu machen und dem kann ich aus eigener Erfahrung nur beipflichten.

    Ich kann mich selbst nun sehr viel besser verstehen udn bin in der Lage mein Leben nun auch entsprechend auszurichten, vorher war alles worüber ich mir immer einen solchen Kopf gemacht habe wie ein blankes Chaos und nun fühle ich mich freier denn nachdem ich mich hier durchgelesen habe machen auch viele meiner Erinnerungen aus der Vergangenheit nun einen Sinn.
    Ich meine, ich habe zwar schon mehrere Indizien gehabt aber wusste diese nie richtig einzuordnen was mich persönlich behindert hatte.

    Zum einen habe ich bisher immer damit gekämpft mit anderen nicht vernünftig reden zu können, das Problem mit dem Smalltalk welches du so zutreffend geschildert hast brauche ich wohl nicht erwähnen, bisher habe ich immer nur versucht ,,irgendwie,, renzupassen und habe aber nie verstanden warum ich hinterher so ,,Kraftlos,, war.
    Wenn man mich drauf ansprach was denn los ist konnte ich nichtmal eine vernünftige Antwort geben weil ich es selbst nicht wusste und wenn ich doch versucht habe es zu erklären kam meist nur als erwiederung dass ich mich ja doch nur rausreden wollen würde.
    Nun kann ich endlich mal tatsächlich damit anfangen mein Leben nach meinem Wesen auszurichten, das hilft mir wirklich extrem viel und ich kann dir dafür eigentlich nicht genug danken denn ich weis ich hätte all diese Probleme und Gedanken noch eine längere Zei mit mir rumgedanken ohne zu wissen wie ich mich verhalten soll.
    Mit meinen 25 Jahren war es bisher immer ein großes Problem mich selbst zu verstehen und mich so wie ich bin in eine Kommunikation mit anderen zu begeben, das Gefühl nicht dazuzugehören hatte mich bisher regelrecht verfolgt ^^

    mfg. Kay

  11. Wow danke für diesen tollen Artikel ,LG

  12. Der Artikel ist super, danke! Ich sehe irgendwie ein Problem dabei, wenn sich 2 Introvertierte (Redeanteil von beiden ca 20%, schon eher kritisch oder?) versuchen zu unterhalten und kennenzulernen, da oft die Themen „ausgehen“.
    Wenn du da einen Tipp hast, wäre ich so dankbar. Ich finde keine Themen und er kann gefühlt nicht nachfragen
    Liebe Grüße

    • Einen richtigen Tipp habe ich nicht, aber meiner Erfahrung nach gehen die Themen nur dann aus, wenn man im oberflächlichen Small Talk bleibt, so wie man es beim Kennenlernen gewohnt ist. Man müsste ziemlich schnell ein gemeinsames Thema finden, das sich vertiefen lässt.

      Viele Grüße
      Patrick

  13. EinsameWölfin says

    Endlich welche die mich verstehen…Der Autor hat alles auf den Punkt gebracht und ich konnte mich endlich zum ersten mal in meinem Leben mit jemanden identifizieren, sonst finden mich alle total eigenartig. Lehrer meinen immer zu mir, ich brauche einen Psychologen nur weil ich mit niemanden auf der Schule reden will. Danke dass du mir gezeigt hast, dass es Menschen wie mich gibt, auch wenn wir uns nicht mal kennen.

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