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21 Fragen, mit denen du Small Talk umgehen kannst

Wir Introvertierte haben zwei Probleme mit Small Talk: Wir mögen ihn nicht und wir beherrschen ihn nicht besonders gut. Ich nehme an, dass sich beides gegenseitig bedingt. Die Fähigkeit, Small Talk zu führen, wurde uns nicht in die Wiege gelegt. Und weil sie nicht gut ausgeprägt ist, mögen wir Small Talk nicht. Niemand macht etwas gern, das er nicht beherrscht. Und weil wir ihn nicht mögen, gehen wir ihm nach Möglichkeit aus dem Weg – und werden nicht besser. Ein Teufelskreis.

Ich weiß nicht, ob wir lernen können, Small Talk zu mögen und richtig gut zu beherrschen. Um dies herauszufinden, müssten wir diesen Teufelskreis durchbrechen. Es gibt viele Ratschläge für besseren Small Talk. Es gibt ganze Bücher darüber. Es gibt kleine Kärtchen mit Small-Talk-Themen, die man sich schön in die Jackentasche stecken kann. Wir können hart daran arbeiten.

Das ist ein Weg. Doch gibt es nicht noch einen anderen? Was, wenn sich Small Talk umgehen ließe? Er bleibt schließlich immer nur ein Vorspiel für das, was wir eigentlich wollen.

Ich möchte Tiefe. Menschen interessieren mich nicht, bis ich etwas Persönliches über sie weiß. Ich möchte etwas über sie erfahren, das auf ihre Werte schließen lässt. Denn ich fühle mich mit den Menschen am wohlsten, die meine Werte teilen.

Am liebsten möchte ich daher sofort tiefe Fragen stellen, die mich dem Menschen näher kommen lassen. Ich habe mir einige solcher Fragen überlegt, doch sie fühlen sich zu direkt an. Zu direkt für den Einstieg.

Dann las ich von der BEAT-Methode. Diese steht für:
Beruf
Erholung
Angehörige
Tiefe

BEAT schlägt drei konkrete Themenbereiche vor, von denen aus man schnell tiefer gehen kann. Anstatt über das Wetter, die beschwerliche Anreise oder aktuelle Nachrichten zu reden, sollte man auf Beruf, Erholung (Urlaub, Hobbys) und Angehörige (Familie, Freunde) zu sprechen kommen. Am besten in dieser Reihenfolge.

Die Frage nach dem Beruf ist die leichteste. Bei einigen Leuten scheint es verpönt zu sein, außerhalb von geschäftlichen Veranstaltungen über den Beruf zu sprechen. Sie wollen in ihrer Freizeit nicht über die Arbeit reden. Falls das bei dir so ist, solltest du mit einem anderen Thema starten. Doch für mich sagt diese Einstellung schon etwas über die Werte des Menschen aus. Wenn jemand nicht über das sprechen möchte, was er jede Woche 40 Stunden lang macht – warum macht er es dann? Das öffnet die Tore für unzählige weiterführende Fragen.

Von Beruf, Erholung und Angehörige aus kann man leicht in die Tiefe gehen. Ich habe einige Fragen zusammengestellt. Ich habe sie nicht alle ausprobiert. Und, ja, es fällt schwer, sie zu stellen. Es fühlt sich immer noch ziemlich direkt an. Aber das ist der Sinn der Übung. Ich will zu dem Menschen vordringen. All diese Dinge möchte ich auch von einem guten Freund wissen.

1. Was machst du am liebsten?
2. Worüber redest du am liebsten?
3. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
4. Was ist das Schönste, das dir in letzter Zeit passiert ist?
5. Wohin geht deine nächste Reise?
6. Was würdest du in deinem Leben ändern, wenn du es könntest?
7. Bist du glücklich?
8. Magst du deinen Job?
9. Was würdest du machen, wenn du kein Geld verdienen müsstest?
10. Was wolltest du werden als du klein warst?
11. Was ist deine schönste Kindheitserinnerung?
12. Was ist dir wichtig?
13. Was wolltest du schon immer machen?
14. Welchen Traum hast du dir zuletzt erfüllt?
15. Wer inspiriert dich?
16. Was möchtest du in deinem Leben auf jeden Fall erreichen?
17. Mit welchen Menschen verbringst du am liebsten Zeit?
18. Was macht dich glücklich?
19. Worauf bist du stolz?
20. Was würdest du gern besser können?
21. Warum machst du die Dinge, die du machst? (z.B. Job)

Solche Fragen können die Türen für großartige Gespräche öffnen. So können Freundschaften entstehen. Oder es wird schnell klar, dass wir nicht zusammenpassen.

Leider fallen mir diese Fragen in Small-Talk-Situationen nicht immer ein. Am liebsten würde ich sie mir auf die Hand schreiben. Aber mit der Zeit wird es besser. Und ich bin mir sicher, dass sich in jeder Situation ein paar dieser Fragen anwenden lassen.

Was denkst du über diese Fragen? Welche Themen möchtest du zu dieser Liste noch hinzufügen?

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Über den Autor

Mein Name ist Patrick und ich bin introvertiert. Oft habe ich mir gewünscht, extrovertiert zu sein, bis ich meine Veranlagung besser verstanden habe. Mehr über mich und mein Buch Kopfsache.

Comments

  1. Hallo Patrick,
    vielen Dank für diese Anregungen. Ich habe oft im beruflichen Zusammenhang soziale Veranstaltungen (Tagungen mit gemeinsamen Mittag- oder Abendessen, Ausflüge, Grillabend etc.) und drücke mich so oft wie es geht davor, um dem anstrengenden und uninteressanten Smalltalk zu entgehen. Einige der Fragen, die du vorgeschlagen hast, klingen mir nach einem möglichen Ansatz, solche Situationen besser, entspannter zu handhaben, z.B. nach dem zuletzt gelesenen Buch oder nach dem schönsten Erlebnis in letzter Zeit. Besonders gut gefällt mir „Was würdest du machen, wenn du kein Geld verdienen müsstest?“
    Bei allen Fragen sehe ich aber noch das Problem des Einstiegs, denn wie du selber geschrieben hast, fühlen sie sich ziemlich direkt an. Aber das liegt zum großen Teil an den Konventionen, die man überwinden müsste. Sich innerlich davon zu lösen ist also der erste Schritt und wohl auch der schwierigste.

    PS: Gibt es auch Kulturen, in denen Smalltalk nicht der obligatorische Anfang eines Gesprächs ist? Weist du da etwas ?

    • Patrick says

      Hi Luka,

      ja, diese Themen eignen sich nicht unbedingt als erste Fragen. Daher mit BEAT aufwärmen, und dann eine Ebene tiefer gehen. Ich sage nicht, dass es leicht ist, aber mit Sicherheit mehr Spaß als der übliche Small Talk.

      Es gibt sicherlich auch Kulturen, in denen Small Talk keine Rolle spielt, aber ich kann dir keine konkrete Auswanderungsempfehlung geben 😉

      Viele Grüße,
      Patrick

  2. Hallo Patrick,

    nun stöbere ich auch auf dieser Seite 😉
    Und deine offene, ehrliche und wie ich finde nachdenkliche Art zu schreiben gefällt mir hier ebenso gut wie im Reiseblog. Mein Kompliment dafür und nutze diese Gabe bitte weiter.

    „21 Fragen, mit denen du Small Talk umgehen kannst“
    Oh ja dazu könnte ich sicherlich eine Anleitung gebrauchen. Wie entziehe ich mich „Blabla“-Gesprächen oder auch unangenehmen schweigsamen Situationen, weil mir eben kein für diesen „Gesprächs“partner passendes Thema einfällt oder ich ihn einfach nicht mag? Am liebsten ohne mir sofort wieder ´nen Stempel wie „arrogant“ „unhöflich“ „abweisend“ zu zuziehen (obwohl das Recht der Abweisung stehe ich mir bewusst immer wieder zu) oder mich in Richtung WC entschuldigen zu müssen.

    Als ich die 21 Fragen las, schoß mir bei manchen eine spontane Kurzantwort in den Kopf und andere wiederum trafen mich so, dass sie mich im direkten Gespräch doch sehr in „Bedrängnis“ bringen würden. Denn ihre Beantwortung würde vielleicht erstmal ein ausgiebigeres Gespräch bzw. eine Auseinandersetzung zu diesem Thema mit mir selbst erfordern. Wäre dann sicherlich immer situationsabhängig (Ort, mein Gegenüber, eigene Tagesstimmung, …), ob ich denn erst lieber das eigene Gespräch vorziehe oder mich darauf einlasse, mögliche Antworten mit Hilfe des Gesprächspartners zu finden – Potential für interessante Gespräche haben diese Fragen allemal.

    Beim Lesen von Frage 21 „Warum machst du die Dinge, die du machst? (z.B. Job)“ hab ich vor allem gedacht, das ist DIE Frage mit der ich am Liebsten beginnen würde und eigentlich die einzige, die ich wirklich bräuchte – alle anderen wären dann mögliche Folgefragen.
    Und eine weitere Frage konnte ich aus dieser Frage heraus ableiten. Den Wunsch einen ungeliebten Small Talk zu beenden mit der Frage „Warum fragst du mich das?“ – egal zu welcher Standardfloskel wie „Wo kommst du her“ „Wie geht’s dir?“ „Wie war dein Tag?“ … es dürfte fast immer funktionieren. Entweder ist das Gespräch beendet, weil mein Gegenüber total irritert ist und die Thematik bzw. das Gespräch gar nicht vertiefen will oder aber der ungeliebte SmallTalk war nur der Einstieg zu mehr und das Gespräch setzt sich auf anderer Ebene fort.
    Dürfte interessant werden, das in der Praxis anzuwenden und Erfahrungen dazu zu sammeln …

    Ich wünsch dir noch viele Gespräch mit Tiefgang aus denen du Energie ziehen kannst – Ich ziehe hier schon positve Energien aus den Folgegedanken nach dem Lesen deiner Beiträge 🙂

    LG Minni

    • Patrick says

      Hallo Minni,

      danke für deine lieben Worte! Ich freue mich, dass die Texte hier ein paar Gedanken bei dir anstoßen!

      Du hast recht. Viele dieser Fragen sind schon ziemlich direkt und ich wüsste auch nicht auf alles eine spontane Antwort. Aber es sind schöne Fragen. An den Antworten sollte man schnell erkennen können, ob mit jemandem Tiefgang möglich ist oder nicht.

      Die Gegenfrage „Warum fragst du mich das?“ finde ich allerdings auch frech bzw. irritierend. Ich weiß nicht, ob man sich damit Freunde macht. Aber ausprobiert hab ich’s noch nie 🙂

      • Ja Patrick,
        da hast du sicherlich recht. Die Frage „Warum fragst du mich das?“ hat definitiv – wie ich ja auch schon schrieb 😉 – was Irritierendes. Statt frech würde ich sogar noch eher sagen provokant, aber das fällt wohl auch in den Bereich subjektive Formulierungsfreiheiten.

        Ob man sich mit solch einer Art Freunde macht?
        Nun geht es denn überhaupt immer darum sich über SmallTalk Freunde zu machen? Nun sicherlich haben die wenigsten Menschen von vornherein die Absicht sich unbeliebt zu machen. Aber es kann doch auch nicht stets der Grundsatz sein sich entgegen der persönlichen „Natur“ zu verbiegen und auf jede SmallTalk-Floskel einzugehen und nett zu antworten.

        Wie oft kommt es nicht vor, dass einem jemand ein „Na wie geht’s?“ entgegen bringt? Und wie oft hat der Fragende denn nun ein ehrliches persönliches Interesse und will wirklich wissen, wie es einem geht und hat auch ggf. die Zeit sich eine längere Schilderung dazu anzuhören? In solchen Situationen kann doch die Gegenfrage „Warum fragst du mich das?“ wirklich weiterhelfen – als Einstieg zu einem weiteren offenen Gespräch oder aber als Schutz um sich dieser Frage nicht stets wiederholt bei Jemandem aussetzen zu müssen, der die Antwort dazu eigentlich gar nicht wirklich wissen will (oder der mir gar nicht vertraut/symphatisch genug ist, um sie ihm offen zu beantworten).

        Ich denke die Rückfrage „Warum fragst du mich das?“ hat durchaus ihre Berechtigung zur Klärung darüber, ob denn seitens des Fragenden ein wirkliches Interesse an meiner Antwort bzw. meiner Person besteht. Ebenso zur Feststellung dazu, ob der Fragende denn die gleiche Bereitschaft hat, ebenfalls Antworten zu geben wie er sie „einfordert“. Des Weiteren halte ich sie nicht für indiskreter als deine Fragen.
        Ob man sie wirklich stellt, ist sicherlich immer von der jeweiligen Situation (und den damit verbundenen Absichten/Folgen) abhängig …

        • Patrick says

          Hi Minni,

          nein, indiskreter ist deine Frage nicht. Aber eben abschreckender, irgendwie defensiv.

          Ich verstehe, was du meinst und jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit den Dingen umzugehen, die uns nicht so viel Spaß machen. Mein Ansatz ist, nicht alles auf die Goldwaage zu legen. Das führt nämlich nicht weit.

          Ich bin gerade in den USA, wo das „Na, wie geht’s?“ ja zum Standard gehört. Wie viele Deutsche haben sich darüber schon beklagt, dass die Amis die Antwort gar nicht wissen wollen und, dass das oberflächlich sei? Wenn man das so sieht, kann man sich hier schön den ganzen Tag ärgern. Oder man kann es als das annehmen, was es ist: eine Begrüßung, sonst nichts. Und ich muss ganz klar sagen: Mit jemandem schon mal einen ganzen Satz gewechselt zu haben – auch wenn er so standardisiert ist – ist ein besserer Gesprächsöffner als ein „Hallo“. Ich weiß nicht, warum es so ist, aber aus meiner Erfahrung kommt so eher ein Gespräch zustande. Die Überwindung, noch ein paar Worte mehr hinterher zu schieben ist geringer.

          Daher nehme ich diese Grüße gern dankend an und hinterfrage nicht so genau, ob jemand wirklich an der Antwort interessiert ist.

          Grüße
          Patrick

          • Hallo, mich gibt es auch noch^^

            Ich finde den Ansatz von Minni sehr gut, er wirft den Gesprächspartner bei der richtigen (!) Formulierung nicht zurück, sondern wechselt nur die Ebene. Es öffnet quasi den Zugang zur gewollten Ebene.

            Wenn der andere sichtlich irritiert ist, kann man noch einen Zusatz á la „interessiert dich die Antwort wirklich?“ anfügen. Es bleibt danach immer noch Zeit, die Situation zu entschärfen bzw. dich zu erklären, u.U. auch dass du keine Lust auf oberflächlichen Rotz hast (hat den Vorteil, dass der Gesprächspartner sofort Bescheid weiß) – aber dadurch entgeht man den ganzen meist uninteressanten Folgefragen und kommt zum kasus knaktus.

  3. Margret says

    Hallo Patrick !
    Danke für deine interessante Seite.
    Darf ich eine Frage an dich stellen,
    woran ich momentan schwer zu knappern habe ?
    Vielleicht hast du ja einen Tip für mich …
    Die Beziehung zu meinem erwachsenen Sohn ist derzeit
    sehr konfliktbelastet.
    Meist nur tel.Kontakt,
    er wohnt schon lange nicht mehr bei uns.
    Bei gelegentlichen Besuchen von ihm und ebenso
    am Telefon macht er mir aus absichtslosen Sätzen meinerseits
    jedes Mal Vorwürfe,ich würde nur kritisieren?
    Vorausschicken möchte ich,daß beide Kinder hauptsächlich über mich kommunizieren wollen
    bezw.auch müssen.
    Mein Mann ist schwerhörig ….
    hat auch noch Stimmbandlähmung dazu bekommen…
    und hat sich außer für seine Arbeit nicht sonderlich für die Gedanken der Kinder interessiert.
    Letztlich werde ich von 3 Seiten kritisiert – ich würde kritisieren…
    Mir geht es am besten,wenn ich die Schoten dicht lasse.
    Leider geht es nicht.
    Wie kann man mit wenig reden den Kritik-Vorwürfen
    entkommen?
    ( Oder hat man es ganz einfach mit vielen Mimosen zu tun,die ihr Ego am wichtigsten nehmen?)
    Da wird nicht gefragt,ob ich mit ihnen sprechen will..
    Ich weiß,es ist nun keine berufliche Frage,und es erfordert auch keine schnelle Antwort ;-).
    Danke fürs Lesen.
    Margret.

  4. Margret says

    Nachtrag:
    Hallo Patrick,habe noch viel mehr von dir gelesen in der Zwischenzeit.
    Es trifft zu,daß man durch reflektieren
    und schreiben
    auch
    selber auf Lösungen kommen kann.
    Dazu benötigt unsereiner keine Psychologen …?
    Zu meinem Ergebnis :
    Freunde kann man sich aussuchen.
    ….Hast du noch Eltern? Und wie geht es dir damit?
    Wenn die Frage zu indiskret ist,vergiß sie 😉
    Dir alles Gute auf deinem Weg.
    Margret.

    • Patrick says

      Hallo Margret,

      ja, ich habe noch beide Eltern. Wir besuchen uns hin und wieder und telefonieren alle paar Wochen. Da geht es friedlicher zu als bei dem, was du geschildert hast.

      Es tut mir leid, dass es mit deinen Kindern nicht so gut läuft, wie du es dir wünschst. Ich glaube allerdings, dass der Blog hier nicht die Antwort darauf liefert. Ich glaube zwar schon, dass Introvertierte tendenziell häufiger diese Momente haben, in denen wir wenig Lust auf Geplauder haben und einsilbig reagieren. Aber das ist sicherlich kein dauerhaftes Phänomen und Vorwürfe machen wir deswegen wohl auch niemandem.

      Ich möchte dich aber auch nicht ganz ohne Rat nach Hause schicken. Ich lese gerade das Buch „Type Talk“. Darin geht es um die 16 Typen von Menschen nach der MBTI-Theorie (dazu findest du auch etwas bei Wikipedia). Mit dieser Typentheorie kann man versuchen, Menschen besser zu verstehen. Ein Aspekt dabei ist, wie „beurteilend“ Menschen sind. Ds hat zwar nicht grundsätzlich etwas mit Vorwürfen zu tun, aber stark beurteilende Menschen neigen sicher auch zu Vorwürfen.

      Ich finde das sehr spannend und hilfreich im Umgang mit Konflikten. Das Buch gibt es leider nicht auf deutsch. Ein alternatives Buch für deutsche Leser scheint mir „So bin ich eben“ zu sein, das ich aber nicht selbst gelesen habe.

      Vielleicht hilft dir das weiter.

      Viele Grüße,
      Patrick

      • Margret says

        Hallo Patrick,
        erst mal Danke für deine Antwort 🙂
        Wie ich bereits schon geschrieben hatte,
        ist reflexieren bei mir schon immer die erste Hilfe gewesen.
        Es stimmt,daß die Themen bei dir hauptsächlich um Probleme der mittleren Generation und da auch um Beruf und eben auch daraus resultierend Kontakte zu neuen,“fremden“ oder auch das um sich selber kümmern im Vordergrund stehen (bezw. müssen).
        Das alles habe ich also bereits hinter mir 😉
        Introvertiert im Privatleben,würde ich es bei mir nennen.
        Meine Beobachtungen liesen Gedanken in dieser Richtung aufkommen,daß,wenn ich nichts (mehr) rede , ich mich aus der Schußlinie nehmen könnte.
        Deine Buchempfehlung kann ich nicht umsetzen,da ich keine Fremdsprache beherrsche.Und das deutsche Buch trifft auch nicht des Pudels Kern.
        Nochmals danke für deine Mühe,die du dir wegen mir gemacht hast.
        Ich bin selber auf einem Weg,den ich noch nicht lange wieder gefunden habe :
        Liebe dich selbst.
        (Von anderen kann man es nicht erwarten!)
        Das Unterbewußtsein tappt aber regelmäßig in die Erwartungsrichtung.. 🙁
        Dir alles Gute auf deinem Weg.
        Margret.

        • Patrick says

          Hallo Margret,

          um Herausforderungen für Introvertierte im Privatleben geht’s hier schon auch. Sogar mehr noch als über Probleme im Beruf. Ich glaube aber, dass du kein typisch introvertiertes Problem hast. Es sind ja zwischenmenschliche Konflikte, die jeden betreffen können.

          Dich selbst zu lieben ist ein guter Anfang. Damit beschäftige ich mich auch hin und wieder. Aus meiner Sicht kann man sich nicht einfach einreden, sich plötzlich selbst zu lieben. Ich denke, der Weg führt über Investitionen in dich selbst. In den letzten zwei Monaten habe ich viel Zeit in mich selbst investiert und ich würde sagen, es trägt erste Früchte. Diese Investitionen können verschieden aussehen. Bei mir sind es zum Beispiel: Viel lesen, regelmäßig schreiben, meditieren, eine Fremdsprache lernen (Spanisch), Gitarre spielen lernen, Sport treiben und ein paar mehr.

          Viele Grüße,
          Patrick

          • Margret says

            Jetzt will ich doch noch schnell antworten.
            Es tut mir gut.deine Seite gefunden zu haben.
            Das,was üblicherweise in Büchern über Introvertiertheit zu finden ist,hat mich bisher nur
            wissenschaftlich erreicht.
            Hier bei dir findet man schon weit mehr aus der Praxis und mit viel Liebe.
            Das soll heißen : Erst sich selber lieben strahlt auch auf andere aus,so daß sie berührt werden.(Ist meine Ansicht).
            ….Mein Sohn hatte über 10 Jahre eine Freundin,die gerne einen extrovertierten Partner gehabt hätte.Es hat sehr lang gedauert,bis er sich von ihr lösen konnte.
            Die Umerziehungsversuche > Gehirnwäsche < ?? von ihr hat ihn verändert.
            Er kann argumentieren wie ein Weltmeister.
            Mann und Tochter sind bipolar-falls dir das was sagt.Beide können ebenso reden und sind manchmal nicht zu stoppen.
            Und ich ? Ich habe bisher Erziehungsarbeit,Beziehungsarbeit und Arbeit in der Landwirtschaft ausgeübt,alles privat.
            Wie hieß es mal in der Werbung : Ich führe ein kleines Familienunternehmen ??
            Das alles ist Schnee von gestern.
            Des Argumentierens müde pflege ich halt jetzt meine Macken.Dank deiner Seite genieße ich meine Introvertiertheit 😉
            Und fange an, -jeden Tag – mich selbst zu lieben.
            Einmal habe ich sogar der Freundin meines Sohnes gesagt,daß ich die Stille und die Ruhe
            sehr liebe.
            Da hat sie mich angesehen,als ob ich von einem andern Stern wäre.
            Bei ihr stand der Mund nie still.Irgendwann waren für mich aber die Phrasen abgedroschen ?
            12 Jahre lang dauerte die Beziehung,sie legte sich nicht fest.Wollte den Spatz inder Hand behalten und auf die Taube auf dem Dach lauern ? Als Ende war,heulte sie : Wer nimmt mich denn jetzt noch …..mit 32 Jahren.
            Die aktuelle Freundin meines Sohnes ist noch introvertierter als er es war.
            Nun fragt er : Sie ist so still,ich weiß oft gar nicht,wo ich dran bin mit ihr …
            So,jetzt war ich viel im Außen.
            Ich kann mich schon wie auf Knopfdruck darauf besinnen,daß ich mich lieben soll.
            Eine Sache des Trainings,würde ich meinen.
            Ab und zu deine Seite besuchen,erleichtert die Fokussierung.
            Schönen Sonntag,Margret.

  5. Christian says

    Hi Patrick, durch Zufall bin ich auf deine Seite gestoßen. Ich freue mich auf viele neue Anregungen und merke, dass ich mich noch zu wenig mit dem Thema beschäftigt habe. Vielen Dank dafür!

    Einige deiner Fragen kommen mir bekannt vor. Natürlich sind sie „direkter“ bzw. tief gehender als die typischen Smalltalk Themen. Vielleicht kann ich dir und deinen Lesern auch einen kleinen Tip geben. Wenn ich mit neuen Leuten ins Gespräch komme und merke, dass die Person mich interessieren könnte – ich glaube „wir“ haben dafür eine Art Gespür – dann spreche ich das Thema offen an. Ja – direkt! In der Regel tu ich dies schon nach ~5 Minuten Smalltalk (2-4 Fragen).

    Ich sage dann, dass ich nicht so Smalltalk affin bin (je nach Situation, verweise ich darauf, dass mein Gesprächspartner das sicherlich schon gemerkt hat). Deswegen möchte ich lieber für mich wichtigere Dinge Fragen (ich sage bewusst nicht „persönlichere Dinge“, da der Gegenüber sich unter Umständen innerlich verschließt). Wenn ihn das stört, soll er es sagen.

    Bisher habe ich keine negative Rückmeldung bekommen. Im Gegenteil – viele freuen sich darüber und es sind sehr schöne Gespräche entstanden. Viele lachen bei der Aussage, dass es nicht meine Stärke ist. Damit ist oft das Eis schon gebrochen. Angenommen jemand sagt, dass die Frage zu persönlich ist, brauche ich auch nicht weiter mit ihm zu reden.

    • Patrick says

      Hallo Christian,

      guter Tipp! Ehrlichkeit ist sowieso eine gute Lösung.

      Danke für deinen Beitrag!

      Patrick

  6. Simulina says

    Ich wusste die ersten 30 Jahre gar nicht, was smal talk ist, ich dachte nur die Menschen sind oberflächlich oder eben nicht. Die lt. 20 Jahre hab ich es dann kapiert und heute beherrsche ich den oberflächlichen talk gut und er tut mir auch gut. Ich bin ein Mensch der Tiefe liebt und Menschen schnell durchschaut, aber meine Fähigkeiten behalte ich nun doch erst mal lieber für mich. Heute bin ich viel geschickter in die oberflächliche Unterhaltung hier und da auch etwas tiefer zu gehen um zu sehen ob ein Mensch reserviert bleiben möchte (was im Beruf meist gar nichts mit der eigenen Person zu tun hat). Ich hatte früher Angst Menschen anzusprechen, weil ich nicht gelernt hatte wie es geht und weil ich mir gerne selbst im Wege stand. Heute genieße ich es sogar auch oberflächlich sein zu dürfen und meine Energien für die Menschen zu haben, die sich auch finden lassen möchten. Ich bin gerne allein, aber ich liebe auch die Menschen. Erst small Talk lernen, dann die Angst vor Menschen verlieren, das war für mich die Reihenfolge und so habe ich auch ein paar Menschen in meinem Leben, die nicht so tief, aber sehr liebenswert sind. Für mich ist beides gleich wichtig geworden, die Tiefe und die Oberflächlichkeit. Biblisch würde ich dafür anwenden: Alles hat seine Zeit. Was für mich bedeutet, auch Menschen mit Tiefe kommen in mein Leben, wenn die Zeit dafür da ist.